Fragen und Ant­worten

Im Auftrag des Landes Berlin übernimmt infraVelo Aufgaben rund um die Planung und den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur für Berlin. Den Schwerpunkt bilden bezirksübergreifende Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs. Außerdem steuert infraVelo gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt das Gesamtportfolio bezirklicher Radverkehrsprojekte. Damit unterstützt infraVelo die Stadt Berlin dabei, zukünftig noch mobiler, nachhaltiger und sicherer zu werden.

infraVelo ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der landeseigenen Grün Berlin GmbH. Alleinige Zuwendungsgeberin ist die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU). Die Arbeit wird von einem siebenköpfigen ➔ Aufsichtsrat begleitet.

Die GB infraVelo GmbH wurde im Mai 2017 von der Grün Berlin GmbH gegründet.

Mit Stand Dezember 2022 sind insgesamt 45 Mitarbeiter*innen bei infraVelo angestellt, davon sind 23 Personen in der Projektentwicklung und -bearbeitung bzw. als Bauherrenvertretung tätig.

Als landeseigenes Unternehmen erhält infraVelo Zuwendungen aus dem öffentlichen Haushalt des Landes Berlin. Diese Zuwendungen müssen wirtschaftlich eingesetzt und ihre Verwendung durch infraVelo nachgewiesen werden. Sie ermöglichen die stetige und nachhaltige Erfüllung der durch das Land Berlin vorgegebenen Ziele und Anforderungen.

Alle besitzen ein oder mehrere Fahrräder und die meisten zählen sich selbst zu begeisterten Fahrradfahrer*innen.

infraVelo übernimmt Infrastrukturaufgaben für das Land Berlin. Den Schwerpunkt bilden Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur, insbesondere bezirksübergreifende Maßnahmen. Übertragen werden die Aufgaben von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU). Konkret fallen darunter Projekte aus den Bereichen Grünbeschichtung, Radschnellverbindungen, überbezirkliche Radverkehrswege, Radfernwege, gesicherte Fahrradparkhäuser und Fahrradabstellanlagen sowie deren Betrieb und Unterhalt inklusive Entwicklung und Inbetriebnahme eines digitalen Buchungssystems.

Einen Überblick über die aktuellen Projekte erhalten Sie in der Projekt-Übersicht auf unserer ➔ Karte.

Als Zuwendungsgeberin von infraVelo priorisiert die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) die Projekte und Vorhaben. infraVelo entwickelt im Auftrag von SenMVKU auch Umsetzungsstrategien auf Grundlage von Machbarkeitsstudien sowie Bedarfs- und Nutzungsanalysen. Diese stimmt infraVelo mit der SenMVKU und den entsprechenden Bezirken ab.

infraVelo initiiert keine Projekte, sondern nimmt Projektsteuerungs-, Projektmanagement-, Baumanagement- und Bauherrenaufgaben wahr, die infraVelo zuvor von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) übertragen wurden. infraVelo beschäftigt beispielsweise keine eigenen Statiker*innen, sondern beauftragt und koordiniert die entsprechende Fachplanung sowie Bauleistung.

infraVelo liefert Leistungen aus einer Hand und übernimmt die Projektsteuerung, das Projektmanagement, das Baumanagement sowie Bauherren- und Kommunikationsaufgaben. Das ermöglicht Synergieeffekte. Darüber hinaus werden mithilfe der infraVelo zusätzliche Kapazitäten bereitgestellt. Das unterstützt die Arbeit der Planer*innen des Landes sowie der Bezirke. Aufgrund der effizienten Umsetzungs- und Entscheidungsstrukturen, der hohen Flexibilität und der entsprechenden Spezialisierung können die Projekte durch infraVelo effizient koordiniert und umgesetzt werden. Unabhängig davon gibt es für Bauvorhaben definierte Prozesse, die auch infraVelo einhalten muss. In jedem einzelnen Prozessschritt gibt es zeitlich definierte Aufgaben und Abläufe, die es einzuhalten gilt. Diese reichen von der Entwicklung der Aufgabe, der Ausschreibung und Vergabe der Planungsleistungen über die Machbarkeitsuntersuchungen bis hin zu erforderlichen Prüfungen und Genehmigungen in Kooperation mit anderen Verwaltungen sowie Abstimmungen mit Baulastträgern oder der Beteiligung der Öffentlichkeit.

Infrastrukturmaßnahmen zu planen und zu bauen ist eine sehr komplexe Aufgabe. Es gibt definierte Prozesse. Und in jedem dieser Prozessschritte gibt es zeitlich definierte Aufgaben und Abläufe, die es einzuhalten gilt. Das reicht von der Entwicklung der Aufgabe, der Vergabe der Planungsleistungen, der Machbarkeitsuntersuchung bis hin zu erforderlichen Prüfungen und Genehmigungen mit anderen Verwaltungen sowie Abstimmungen mit Baulastträgern und der Öffentlichkeit.

Das bedeutet für die Umsetzung der Vorhaben: Egal ob Grünbeschichtung oder Radschnellverbindung – infraVelo kann nicht „einfach drauf los bauen“. Um Qualitätsstandards und gesetzliche Vorgaben einzuhalten oder auch eine finanziell effiziente Lösung zu schaffen, müssen gewisse Vorgehen befolgt und Kriterien eingehalten werden. Hierbei sind planungs- und naturschutzrechtliche Belange, wie auch die Vorgaben des öffentlichen Vergaberechts zur Sicherstellung eines marktgerechten Wettbewerbs oder von Planfeststellungsverfahren zu beachten. Diese sorgen für eine gerechte und gesetzeskonforme Vorgehensweise, in der auch die Beteiligung berechtigter Interessensgruppen sichergestellt wird. Natürlich können all diese Faktoren sich auf den zeitlichen Ablauf eines Projekts auswirken.

Als gesetzliche Grundlage für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur gilt seit Juni 2018 das Berliner Mobilitätsgesetz, das eine Gleichwertigkeit zwischen allen Mobilitätsmöglichkeiten und damit Verkehrsteilnehmer*innen vorsieht.
infraVelo ist nicht alleine für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur zuständig: Auch die Bezirke und die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) sind als Baulastträger für einzelne Radverkehrsprojekte aktiv, so dass das Radverkehrsnetz in ganz Berlin kontinuierlich ausgebaut und verbessert wird.

Die ➔ Projektkarte zeigt Projekte, die infraVelo von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) übertragen wurden sowie Radverkehrsprojekte der Berliner Bezirke, die derzeit aktiv bearbeitet werden oder nach 2016 abgeschlossen wurden. Bei den bezirklichen Projekten handelt es sich um eine Auswahl, die laufend ergänzt wird. Verschiedene Filter ermöglichen eine einfache Suche nach bspw. Projektarten, Bezirken oder Zuständigkeiten. Klicken Sie auf einen Pin, zeigt eine Übersicht die wichtigsten Daten und Fakten zum Projekt. Weiterführende Informationen gibt es auf der zugehörigen Projektdetail-Seite.

infraVelo übernimmt seit Januar 2020 wichtige Funktionen bei der Projektsteuerung von bezirklichen Maßnahmen: Mit der Führung einer zentralen Datenbank aller Radverkehrsmaßnahmen in Berlin werden die Projekte vor allem hinsichtlich ihrer Terminierung und Finanzen überwacht.

Seit Mai 2023 besteht zudem die Möglichkeit, eine Fahrradbügel-Karte über den Button auf der Karte oben rechts aufzurufen. Sie zeigt Standorte von Fahrradbügeln, die von den Bezirken errichtet und durch die Senatsmobilitätsverwaltung oder den Bezirk selbst finanziert wurden.

Für die Projekte auf der Karte wurde eine Schnittstelle für externe Dienstleister entwickelt, um die Datenbasis Dritten zur Verfügung zu stellen. (➔ API.)

Die Datenbank ist eine cloudbasierte Projektmanagement-Software. Sie ermöglicht den Bezirksämtern, der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und infraVelo die direkte Zusammenarbeit an einer gemeinsamen Datenbasis und enthält die wichtigsten für die Projektabwicklung erforderlichen Informationen. infraVelo hat die Datenbank entwickelt, verantwortet die technische Umsetzung und unterstützt die Bezirksämter bei der Nutzung. Die Informationen in der Datenbank werden von infraVelo über eine Schnittstelle auf der digitalen Projektkarte auf der infraVelo-Website dargestellt.

In der Datenbank werden Informationen zu den Radverkehrsmaßahmen aller Berliner Bezirke zentral erfasst und von den Projektverantwortlichen in den Bezirken quartalsweise aktualisiert. Dies bringt folgende Vorteile: Den Bezirksämtern wird ein modernes Instrument zur Verwaltung und Steuerung ihrer Projekte zur Verfügung stehen. Die Senatsmobilitätsverwaltung, die Bezirke und infraVelo haben stets den Überblick über eigene und andere Projekte. Prozesse werden beschleunigt und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure erleichtert. Klärungsbedarf kann schneller identifiziert und aufgelöst werden. Berührungspunkte unterschiedlicher Projekte können erkannt und Synergien genutzt werden. Der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur wird für die Öffentlichkeit transparent auf der Projektkarte dargestellt.

Die Straßen- und Grünflächenämter der Bezirke werden für jede Radverkehrsmaßnahme umfassende Informationen in der Datenbank angeben und fortlaufend aktualisieren können. infraVelo steuert diesen Prozess und unterstützt die Bezirke dabei, zum Beispiel in regelmäßigen Steuerungsrunden mit allen Projektbeteiligten.

Bisher erfolgt die Abstimmung projektbezogen mit den zuständigen Mitarbeiter*innen der Bezirke. Darüber hinaus hat die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) ein Bündnis für den Radverkehr initiiert. Dieses ist im Mobilitätsgesetz in §37 (6) verankert. In regelmäßigen Abständen kommt dieses übergeordnete Bündnis zusammen, um bauliche sowie organisatorische Maßnahmen abzustimmen und zu koordinieren. Ziel ist es, die Maßnahmen aus dem Radverkehrsplan dadurch schneller umsetzen zu können.

infraVelo unterstützt diese Koordinierung mit der Leitung von drei bis vier Steuerungsrunden pro Jahr und Bezirk. An den Steuerungsrunden nehmen Vertreter*innen des Bezirks, der SenMVKU und ggf. andere Projektbeteiligte teil. Ziele sind das Monitoring der Projektstände sowie Lösungen von Konflikten und Problemen. Darüber hinaus nimmt infraVelo am FahrRat Berlin teil. Sofern die bezirklichen FahrRäte es wünschen, stellt infraVelo die einzelnen Projektstände auch im jeweiligen Bezirk vor. So kann die Transparenz bei der Umsetzung deutlich erhöht werden.

Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) ist einzige Auftrags- und Zuwendungsgeberin von infraVelo. Die Bezirke können natürlich Bedarfe bei der SenMVKU anmelden.

Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) treibt die Entwicklung des Radverkehrsplans gemäß ➔ Mobilitätsgesetz sowie ein Bündnis für den Radverkehr zur Koordinierung der Maßnahmen voran. Auch werden die Bauabläufe mit der ➔ Abteilung für Verkehrsmanagement abgestimmt.