Interview

Leitung der bezirk­lichen Steuerungs­runden sind seit Jahres­beginn Aufgabe von infraVelo

Seit Januar dieses Jahres übernimmt infraVelo im Auftrag der SenUVK die Leitung und Moderation der bezirklichen Steuerungsrunden. Henning Czujack, Leiter der verantwortlichen Abteilung Multiprojektcontrolling, beantwortet 3 Fragen zur neuen Aufgabe.

1. Was sind „bezirkliche Steuerungsrunden“ genau?

In den Steuerungsrunden tauschen sich alle Beteiligten zu den aktuellen Sachständen der aktiven und geplanten Radverkehrsprojekte im Bezirk aus. So können beispielweise Konfliktpunkte frühzeitig identifiziert werden und möglichst direkt mit den Entscheidungsträgern oder Stakeholdern geklärt werden.

Bei den Runden sind unter anderem Projektleitungen aus den Bezirken, die Leitung der Straßen- und Grünflächenämter, Vertreter*innen der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz oder der Koordinierungsstelle Radverkehr anwesend. Optional sind auch beteiligte Planungsbüros sowie andere „öffentliche Schnittstellen“ wie zum Beispiel die Berliner Wasserbetriebe oder Berliner Verkehrsbetriebe vor Ort, die wir je nach Projektbedarf einladen. 

Pro Bezirk finden im Jahr drei bis vier Steuerungsrunden statt. Seit Januar übernimmt infraVelo hierbei die Projektsteuerung des Umsetzungsprozesses; eine koordinierende und moderierende Aufgabe, um ein einheitliches Monitoring des Radwegeausbaus zu gewährleisten. Mitarbeiter*innen aus dem Team Multiprojektcontrolling (MPOC) bereiten die Termine vor, moderieren und protokollieren diese und koordinieren Entscheidungs- und Lösungsprozesse.
 

2. Wie wirkt sich diese Steuerung auf eine bessere Radinfrastruktur in Berlin aus? 

Wesentliches Steuerungselement bei unserer neuen Aufgabe ist der Aufbau einer zentralen Datenbank. Alle Radverkehrsmaßnahmen der zwölf Bezirke werden hier fortlaufend unter Mitwirkung der Bezirke und weiterer Bündnispartner strukturiert erfasst und aktualisiert. Sie werden auch hinsichtlich Zeitplänen, Meilensteinen und Finanzen überwacht und mit Prioritäten versehen. Geoinformationen der Projekte werden ebenfalls hinterlegt. Damit werden zukünftig unter anderem die Projekte auf einer digitalen Projektlandkarte der Website abgebildet und die Transparenz verbessert.

Diese strukturierte Datenerfassung bildet eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Steuerung und Umsetzung der Maßnahmen: Wir können beispielsweise ableiten, wo das Projekt steht, welche Knackpunkte es ggf. gibt oder an welcher Stelle noch zusätzliche Ressourcen eingebracht werden müssen, um einen Projekterfolg zu erzielen.

Die Steuerung mit allen verknüpften Aufgaben trägt maßgeblich dazu bei, Transparenz hinsichtlich des Projektportfolios zu schaffen, Prozesse zu strukturieren und dadurch die Effizienz bei der Umsetzung der Radverkehrsprojekte zu steigern. Damit tragen die bezirklichen Steuerungsrunden maßgeblich zum gemeinsamen Ziel − den Radverkehr in Berlin zu fördern – bei.

 
3. Welche Herausforderungen bringt diese neue Aufgabe mit sich? 

Eine große Herausforderung ist sicherlich erst einmal alle Daten strukturiert zu erfassen und eine standardisierte Datenbasis zu schaffen, um einen Überblick über das gesamte Projektportfolio im Berliner Radverkehr zu gewinnen. 
Gemeinsam mit den Projektpartnern müssen wir eine Vielzahl an Informationen einholen und zusammentragen. Das betrifft insgesamt ca. 400 aktive Berliner Radverkehrsprojekte.

Darauf aufbauend werden diese Projekte fortlaufend koordiniert, Problemstellungen identifiziert, Kennzahlen abgeleitet, Entscheidungsgrundlagen vorbereitet und Lösungsansätze mit allen Beteiligten erarbeitet.
 
Wir freuen uns darüber, mit dieser zentralen Funktion die Vernetzung zwischen der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, den Bezirken und Stakeholdern zu fördern und insgesamt zu mehr Transparenz über Status und Entwicklung von Radverkehrsprojekten in der Stadt zu beizutragen.

Henning Czujack

Bereichsleiter Multiprojektcontrolling, GB infraVelo GmbH