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Fahrradfahrer fahren auf einem geschützten Radfahrstreifen
Pressemitteilung
Geschützter Radfahrstreifen

Grunewaldstraße modernisiert: Rad-, Fuß- und Wirtschafts­verkehr profitieren gemeinsam

Mit einem gemeinsamen Anradeln haben heute Bezirksstadträtin Dr. Saskia Ellenbeck, Dr. Lutz Kaden von der IHK zu Berlin und infraVelo-Geschäftsführer Michael Fugel die neu gestaltete Grunewaldstraße eröffnet.

Im geplanten Zeit- und Kostenrahmen hat infraVelo zusammen mit allen Projektbeteiligten in 11 Monaten Bauzeit die 1,6 Kilometer lange Verkehrsachse im Herzen Schönebergs umfassend modernisiert und für alle Verkehrsarten die Verkehrssicherheit erhöht.

Bisher gab es auf der Hauptverkehrsachse zwischen Wilmersdorf und Schöneberg keinen eigenen Raum für den Radverkehr. Mit der Umgestaltung werden Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmenden umgesetzt:

  • Radverkehr: Auf beiden Seiten neue 2,00 bis 2,50 Meter breite, komfortable und durch verschiedene Protektionselemente geschützte Radfahrstreifen sowie Rotbeschichtung an Kreuzungen und Einmündungen
  • Wirtschaftsverkehr: 17 Lade- und Lieferzonen mit einer Mindestlänge von je 15 Metern erleichtern die Logistik für Gewerbetreibende, Paketdienste und Anwohnende
  • Fußverkehr: Verbesserte Sichtbeziehungen an Querungsstellen, kürzere Wege über die Fahrbahn des Kfz-Verkehrs 
  • Autoverkehr: Klare Aufteilung des Straßenraums reduziert Konfliktsituationen
  • Barrierefreiheit & Taxen: Bestehende Sonderparkplätze für Menschen mit Behinderung und Taxen bleiben erhalten.
  • Abstellmöglichkeiten für den Radverkehr und neue Mobilitätsformen: Drei neue Abstellanlagen für Elektrokleinstfahrzeuge sowie vier zusätzliche Fahrradabstellflächen mit insgesamt 24 neuen Abstellbügeln – u. a. in der Nähe der Loecknitz-Grundschule – tragen dazu bei, dass diese nicht mehr auf dem Fußweg abgestellt werden.
  • Anwohnende: Zudem war die Grunewaldstraße als lärmbelasteter Ort bereits im Fokus. Die jetzige Neuaufteilung des Straßenraums kommt daher auch den Anwohner*innen der Altbauquartiere des Straßenzugs zugute.

Eine gemeinsame Studie der IHK Berlin und der Senatsverkehrsverwaltung zur Förderung des Wirtschaftsverkehrs war Grundlage für die Planung der Umgestaltung.

Stadtstraße in Berlin-Schöneberg mit geschützten Radfahrstreifen, Lieferzonen, Auto- und Radverkehr

© infraVelo/Daniel Rudolph

© infraVelo/Daniel Rudolph

Arne Herz, Staatssekretär für Mobilität und Verkehr bei der Senatsverkehrsverwaltung: „Die neue Grunewaldstraße ist ein Beispiel für modernen Stadtverkehr: sicher, effizient und im Einklang mit den Bedürfnissen von Gewerbe, Anwohnenden und den einzelnen Mobilitätsformen. Wenn Rad-, Fuß- und Wirtschaftsverkehr gemeinsam gedacht werden, entsteht ein neuer Stadtraum mitten in Schöneberg, der für alle funktioniert.“

Dr. Saskia Ellenbeck, Bezirksstadträtin von Tempelhof-Schöneberg: „Die Grunewaldstraße ist jetzt ein Ort, an dem sich Menschen sicherer und gerne bewegen. Sie ist eine wichtige Verkehrsachse und vielseitiger Ort zum Wohnen, zum Einkaufen und für Schul- und Verwaltungseinrichtungen gleichermaßen. In Verbindung mit der bereits fertiggestellten Maßnahme an der Hauptstraße sowie der im Bau befindlichen Fahrradstraßen an der Langenscheidt- und Monumentenstraße sowie der Belziger Straße entsteht mehr und mehr ein durchgängiges und verkehrssicheres Radverkehrsnetz in unserem Bezirk.“

Henrik Vagt, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Berlin: „Das Ergebnis ist ein Musterbeispiel dafür, wie Rad-, Fuß- und Wirtschaftsverkehr gemeinsam funktionieren können. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war der kontinuierliche Dialog mit dem umliegenden Gewerbe – von der anfänglichen Befragung im Rahmen unserer Studie über die Informationsveranstaltung zum Baubeginn bis hin zum Baustellenspaziergang und der operativen Steuerung von Liefer- und Ladevorgängen zwischen dem Bauunternehmen, infraVelo und den Gewerbetreibenden während der Bauphasen.“

Michael Fugel, Geschäftsführer infraVelo: „Uns ist es im Schulterschluss mit allen Projektbeteiligten von Land und Bezirk, dem Bauunternehmen und weiteren Projektpartnern gelungen, den Umbau der Grunewaldstraße innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens umzusetzen. Damit haben wir einen weiteren verkehrssicheren Straßenraum für Berlin geschaffen, der die Verkehrssicherheit für alle Menschen im Blick hat und gleichzeitig dem Wirtschaftsverkehr und der Aufenthaltsqualität für die Menschen im Kiez Rechnung trägt. Ich bin optimistisch, dass wir im kommenden Jahr mit dem Umbau der angrenzenden Berliner Straße in Charlottenburg-Wilmersdorf den nächsten Meilenstein beim Ausbau des Berliner Radverkehrsnetzes legen können.“

Finanzierung

Das Projekt Grunewaldstraße wurde durch das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundesverkehrsministeriums und durch Mittel des Landes Berlin finanziert. Mit dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ unterstützt das Bundesministerium für Verkehr den Aufbau einer sicheren, lückenlosen und vom motorisierten Individualverkehr möglichst getrennten Radinfrastruktur. In Berlin stehen bis 2030 insgesamt rund 60 Mio. EUR aus diesem Programm zur Verfügung.

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Projekt

Geschützter Radfahrstreifen

Grunewaldstraße

Eigener Radfahrstreifen auf Hauptverkehrsstraße

Abgeschlossen
Tempelhof-Schöneberg
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